Mit Planung und Budgetierung auf See

25.06.2015 von CA Redaktion | Controlling

CA-Vorstandsmitglied Dr. Klaus Eiselmayer wurde vom Controlling-Portal zum Thema Planung und Budgetierung interviewt. In diesem Interview stellte Dr. Eiselmayer eine Analogie zum Segeln her. Die Tatsache, dass Windstärke und Windrichtung nicht vorhersehbar sind, hält einen Segler nicht davon ab, den Segeltörn vorab zu planen und sich für verschiedene möglicherweise eintretende Szenarien zu wappnen.

Die komplette Segelanalogie findet sich im ersten Teil des nachfolgenden Interviews:

Herr Eiselmayer, Sie haben das Controlling mit Budgets einmal mit dem Segeln verglichen. Wie meinen Sie das?

Dr. Klaus Eiselmayer: Wenn ich mich mit dem Segelboot aufmache, dann will ich beispielsweise den Atlantik überqueren oder ein schönes Wochenende auf dem nahe gelegenen See verbringen. Danach werden sich die Anforderungen an die Crew und die Ausrüstung richten. Plane ich den Atlantik zu überqueren, dann brauche ich ein hochseetaugliches Schiff, eine geschulte Mannschaft und entsprechende Sicherheitsausrüstung. Beim Wochenendausflug wird sich meine Aufmerksamkeit auf den Picknickkorb richten, die gekühlten Getränke und das schöne Wetter für die Familie. Bei der Atlantiküberquerung werde ich mit schlechtem Wetter kalkulieren und damit umgehen.

Die Vorbereitung der Reise steht für Planung und Budgetierung?

Eiselmayer: Planung und Budgetierung haben immer mit „Wollen“ zu tun. Es geht nicht um ein „wie wird es wohl kommen“ sondern um das „wie möchte ich, dass es wird“. Entsprechend meinem Ziel ist die Vorbereitung durchzuführen: Maßnahmen und deren Kosten sind zu planen. Das Wort Planung ist der dafür gültige Oberbegriff, wobei wir in der Folge operative und strategische sowie lang- und kurzfristige Planung unterscheiden. Budget meint den mehr oder weniger detaillierten Plan eines nächsten Wirtschaftsjahres. Es ist das in Zahlen und Maßnahmen gegossene „Committment“, eine Zusage, eine Verpflichtung beziehungsweise Selbstverpflichtung zur Erreichung der eingangs genannten Willenserklärung, des Ziels.

Nun ist eine Atlantiküberquerung für den Controller eine dankbare Aufgabe: Selbst die Kontinentaldrift ließe sich ja zuverlässig in die Planung einbeziehen. Märkte sind heute aber viel sprunghafter, die Wünsche der Kunden immer individueller. Wie kann eine zuverlässige Planung unter diesen Umständen noch möglich sein?

Eiselmayer: Ein Freund von mir nahm letztes Jahr an einer Atlantiküberquerung teil. Seinen Rückflug musste er zweimal verschieben, weil das Wetter sich eben nicht zuverlässig vorhersagen lässt. Die Planung als Willenserklärung ist dennoch sinnvoll. Wenn ich heute in einem volatilen Umfeld arbeite muss ich damit leben, dass die Wirklichkeit meine Pläne schnell überholen kann. Dann muss ich neben die Willenserklärung Erwartungsrechnungen – sogenannte Forecasts – stellen, die zum Beispiel mein verspätetes Ankommen ankündigen. Abweichungen kann man nie verhindern, angekündigte Abweichungen aber leichter beherrschen. Ob ich in vorhersehbaren, oder sich schnell verändernden Märkten arbeite, es gilt sich darauf einzustellen und vorzubereiten. Muss ich mit Absatzeinbrüchen rechnen, dann sollte genug Geld in der Kasse verfügbar sein, um eine Durststrecke überstehen zu können. Auch ein entsprechend hoher Kreditrahmen bei der Bank könnte ein solches Problem entschärfen. Man spricht hier von Risikomanagement, einem wichtigen Planungsbaustein.

Das komplette Interview „Budgetierung auf See“ findet sich im Controlling-Portal unter folgendem Link.

 

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