Robert Half Report 2022: Finanzabteilungen als Pioniere der Digitalisierung

Die digitale Transformation eines Unternehmens kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Unternehmensprozesse auf dieses Ziel ausgerichtet sind. Laut einer Untersuchung von Robert Half* ist das Finanzwesen mit vielen standardisierten Prozessen dabei oft Vorreiter bei der Transformation.

So stehen auch die Themen Management & Big Data (32 %), Umsetzung von Digitalisierungsprojekten (30%) und Automatisierung von Finanzprozessen (21 %) nach wie vor ganz weit oben auf der Agenda 2022 bei den CFOs.

Dieser Wandel erfordert auch ein neues Skill-Set von den Finanzfachkräften

Neben der belastbaren fachlichen Kompetenz sollten die Fach- und Führungskräfte auch über eine digitale Kompetenz verfügen. Entweder im analytischen Bereich oder in der Automatisierung von Prozessen.

So hat die Pandemie auch verdeutlicht, dass Unternehmen mit unvorhersehbaren Entwicklungen rechnen und in schwierigen Zeiten ihre Liquidität sichern müssen. Daher rüsten viele Firmen hier nach: Laut der Untersuchung schauen Recruiter besonders auf Analyse- und Modellierungs-Skills.

Gesuchte Fachkompetenzen sind derzeit

• Business-Analyse
• Finanzmodellierung
• Finanzplanung
• Rohbilanz
• IFRS

Die idealen Bewerber im Finanz- und Rechnungswesen sollten darüber hinaus Kreativität, Anpassungsfähigkeit, emotionale Intelligenz, eigenständiges Arbeiten und Geschäftssinn als Softskills mitbringen.

Doch in den Finanzabteilungen herrscht der Fachkräftemangel

Erstaunlich ist daher, dass laut der Befragung „Berufseinsteiger und Personen für Junior-Positionen“ nicht vordringlich gesucht werden, sondern „überdurchschnittlich qualifizierte Personen mit raren Fähigkeiten für anspruchsvolle Positionen“ die größten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.  Eine große Rolle bei dieser Aussage spielt sicherlich der Zeitdruck, der den Transformationsprozessen zugrunde liegt und der häufig nur über „Erfahrung“ zu kompensieren ist.

Daher befürchtet auch die große Mehrheit der Befragten (88 %), dass sie Leistungsträger nicht im Unternehmen halten können. Andererseits erwägt die Mehrheit der Arbeitnehmenden, sich in den kommenden 12 Monaten nach einem neuen Job umzusehen.

*Die Studie wurde im Juni 2021 im Auftrag von Robert Half durchgeführt. In Deutschland wurden 300 Manager mit Personalverantwortung (General Manager, CIOs, CFOs) in kleinen (50-249 Mitarbeiter), mittelgroßen (250-499 Mitarbeiter) und großen (500+ Mitarbeiter) Unternehmen befragt.