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Die fünf Grundprinzipien des Lean Management
Das neue Jahr hat gerade begonnen, es ist die Zeit der guten Vorsätze. Manche haben sich vorgenommen abzuspecken – als Person oder auch als Unternehmen. Für letztere gibt es ein spannendes Konzept: Lean Management. Berühmt geworden durch Toyota – aber keine Angst: Das einzige japanische Wort, das Sie wirklich kennen müssen, heißt „muda“ (Verschwendung). Darum geht es im Kern: Das Eliminieren von Verschwendung jeglicher Art.
Das Lean-Konzept besteht aus fünf Grundprinzipien
- Spezifikation des Wertes: Der tatsächliche Wert eines Produktes oder einer Dienstleistung kann nur vom Kunden bestimmt werden. Wofür ist er/sie wirklich bereit zu bezahlen? Schon dieser erste Punkt macht deutlich, dass es bei Lean nicht pauschal um Kostensenkung geht. Kosten sind nicht pauschal „böse“, es geht aber um das bestmögliche Kosten-Nutzen-Verhältnis.
- Identifikation des Wertstromes: Der Wertstrom besteht aus allen erforderlichen Tätigkeiten (und Materialien), die zur Erstellung eines Produktes (oder einer Dienstleistung) nötig sind – von der Produktentwicklung bis zur Auslieferung an den Kunden.
- Flow (Fließfertigung): Dieser Schritt erfordert vollkommen neues Denken, denn er widerspricht unserer Intuition. Verabschieden Sie sich von strikter Arbeitsteilung, von Massenfertigung, von Größendegressionsdenken. Denn all diese Dinge führen zu Stapelverarbeitung und damit zu Verschwendung, weil es oft keinen Kunden dafür gibt. Stattdessen geht es darum, auch bei kleinen Stückzahlen einen kontinuierlichen Fluss zu erzeugen. Dazu braucht es vor allem bereichsübergreifende Prozessoptimierung und die Einführung von verantwortlichen Teams.
- Pull: Die Produktion wird von der tatsächlichen Nachfrage gesteuert, der Markt „zieht“ die Produkte von den Herstellern. Der Schwerpunkt des Pull-Prinzips liegt in der reibungslosen Lieferkette ohne größere Lagerbestände in den unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen unter gleichzeitiger Minimierung von Rüstkosten und Ausfallzeiten.
- Streben nach Perfektion: Dazu gehört das stetige Hinterfragen des Istzustands und der kontinuierliche Verbesserungsprozess („KVP“), im Japanischen auch „kaizen“ genannt (mehr dazu im Fach-News Beitrag „Wie Kaizen die Produktion erfolgreicher macht“ vom 07.02.2023). Die kontinuierliche Verbesserung erfolgt nicht in groß angelegten Projekten, sondern in der Linie, durch die Mitarbeitenden, am Prozess, systematisch in kurzen Zyklen, nicht gleich perfekt, sondern Schritt für Schritt in Richtung Perfektion.
Die Prinzipien des Lean Managements stammen zwar aus der Produktionswirtschaft, lassen sich aber ohne weiteres auch in die Dienstleistung und damit in die Verwaltung übertragen. Die Abbildung verdeutlicht das anhand der von Toyota identifizierten 7 Arten von muda.
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Autor
Gerhard Radinger
ist Partner und Trainer der CA controller akademie